Junge griech. Landschildkröte beim fressen von Gurke
Junge griech. Landschildkröte beim fressen von Gurke

Beschreibung:

 

Die Griechische Landschildkröte ist eine kleine bis mittelgroße Landschildkröte von etwa 20 Zentimeter Länge mit einem starren Bauchpanzer. Der Rückenpanzer ist mäßig hoch gewölbt. Er verbreitert sich meist etwas zum Schwanzende hin und wirkt deshalb in der Aufsicht oval bis leicht trapezförmig. Die Grundfärbung des Panzers ist gelb bis oliv mit einer dunklen Fleckung, die individuell und unterartbedingt verschieden stark ausgeprägt ist. Jungtiere schlüpfen mit einer deutlichen Zeichnung des Panzers aus dem Ei. Bei älteren Tieren wird die Färbung und Zeichnung zunehmend verwaschen. Kopf und Vorderbeine besitzen kleine bis mittelgroße Schuppen, die Vorderbeine haben meist fünf Krallen, bei manchen Unterarten auch nur vier. Die Hinterbeine haben stets vier Krallen. Die Grundfarbe von Kopf und Beinen ist gelblich bis braun, beide sind hell und dunkel geschuppt.

Die Griechische Landschildkröte besiedelt große Teile des europäischen Mittelmeerraumes. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Spanien über Südfrankreich, Italien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Mazedonien, Albanien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien bis in den europäischen Teil der Türkei. Außerdem sind zahlreiche Inseln im Mittelmeer besiedelt.

 

Nach Ende der Winterstarre im März/April nutzen die Tiere ihre aktive Zeit hauptsächlich zum Sonnenbad in den warmen Vormittagsstunden. Die Hauptaktivitätsphase liegt im Mai beziehungsweise Juni. Jetzt kommt es zu gesteigerter Nahrungsaufnahme, Revierveränderungen und Eiablagen. Die sommerliche Hitze in den Monaten Juli und August zwingt die Tiere zu einem geteilten Tagesrhythmus, mit einem Rückzug in kühle Verstecke während der heißen Tageszeit. Im Herbst (September/Oktober) geht die Aktivität deutlich zurück. Die Aufwärmphasen nehmen jetzt wieder einen Großteil der aktiven Zeit in Anspruch.  Die kalte Jahreszeit (drei bis fünf Monate) wird überwiegend inaktiv in frostfreien Höhlen verbracht.

Jungtiere verbringen die ersten Lebensjahre verborgen im Bereich von Hecken und Büschen. Wegen ihrer geringen Körpergröße stellt Überhitzung und Austrocknung für sie eine wesentlich größere Gefahr dar als für erwachsene Schildkröten. Sie sind daher eher an bedeckten Tagen und in den kühleren Tages- und Jahreszeiten aktiv.

 

In der Wildnis können Landschildkröten nur ein Alter von ca. 50 Jahren erreichen, in der Gefängenschaft hingegen werden Schildkröten bis zu 100 Jahre alt.

 

Griech. Landschildkröte im Terrarium
Griech. Landschildkröte im Terrarium

Nahrung:

 

Aufgenommen wird eine Vielzahl von ein- und mehrjährigen Pflanzen aus einem breiten Spektrum von Pflanzenfamilien. Das sind z.B. verschiedene Gräser, Löwenzahn, Wegerich, Kräuter aller Art, Obst, Gemüse,...

Besonders rote Farben werden von den Schildkröten gerne angenommen (Erdbeerer, Tomaten,...).

Diese Früchte sollten nicht zu oft und nur in geringen Mengen zur Verfügung gestellt werden.

Die wichtigsten Nahrungsmittel sollten ins Freigehege gepflanzt werden.

Für täglich frisches Trinkwasser und ausreichende Kalkzufuhr (Muscheln, Eierschalen) für ein gesundes Panzerwachstum ist ebenfalls zu sorgen.

 

Außengehege
Außengehege

Haltung:

 

Zur artgerechten Haltung benötigt man ein großes, vollsonniges Freigehege im Garten mit einigen Schattenplätzen (kleine Büsche, Kakteen,...) und freiem Zugang zu einem Unterschlupf für kühle Nachte.

Bei uns wurde das Häuschen aus einem speziellen Plexiglas mit Luftkammern gebaut, damit ist die Unterkunft besser isoliert ist. Im ca.80x50cm großen Plexiglashaus ist eine Dunkelkammer eingebaut, somit haben die Schildkröten je eine helle und eine dunkle Trockenkammer.

Das gesamte Freigehege hat einen Sockel, der ca. 50cm im Boden vergraben ist. So können natürlich Feinde von den Tieren abgehalten werden.

Das Freigehege ist außerdem mit einem stabilen Netz abgedeckt.

 

Die Winterstarre sollte bei griechischen Landschildkröten vier bis fünf Monate im Jahr betragen. Die Tiere überwintern bei 4 bis 6 °C (eventuell in einem separaten Kühlschrank) in leicht feuchter Erde vergraben.

Die Überwinterung findet bei uns in einem kühlen Kellerraum statt. Bei optimalem Unterschlupf ist die Überwinterung auch im Freigehege möglich. Hier ist jedoch eine ausreichende Isolierung zu beachten.

Frost ist tötlich!

 

Griech. Landschildkröte im Alter von ca. 5 1/2 Jahren
Griech. Landschildkröte im Alter von ca. 5 1/2 Jahren

Zucht:

 

Bei einer Unterschreitung der Scheiteltemperatur (31,5°) schlüpfen Männchen und bei Überschreitung der Scheiteltemperatur schlüpfen Weibchen.

Männchen und Weibchen können erst mit einem alter von ca. 6 Jahren unterschieden werden. Frisch aus dem Ei geschlüpfte Tiere sind nicht nach Geschlechtern unterscheidbar.

Erwachsene Männchen haben einen längeren Schwanz und eine dickere Schwanzwurzel. Der Hornnagel am Schwanzende kann bei einem älteren Männchen eine beachtliche Größe annehmen. Der Bauchpanzer ist leicht nach innen gewölbt, um bei der Paarung nicht vom Weibchen abzurutschen. Auch die Form der Schwanzschilder des Bauchpanzers und das Oberschwanzschild des Rückenpanzers charakterisieren das Männchen. Weibchen sind dagegen insgesamt größer und schwerer als Männchen, und ihre Kloake liegt näher am Körper. Ihr Hornnagel ist wesentlich kleiner und leicht nach innen gebogen. Der Bauchpanzer ist eben.

 

Paarung:

Griechische Landschildkröten haben Paarungsrituale, die auf den Menschen ausgesprochen grob wirken. Das Männchen verfolgt und umkreist das Weibchen unablässig und versucht es durch kräftiges Beißen in die Beine am Davonlaufen zu hindern. Bisse in den Kopf veranlassen das Weibchen, den Kopf einzuziehen, wobei die Kloake leicht hervortritt. Jetzt kann das Männchen aufreiten.

Bei den Paarungsversuchen kann das Männchen dem Weibchen schwere Paarungsverletzungen durch seinen langen Hornnagel zufügen. Männchen sind das ganze Jahr paarungswillig, besonders ausgeprägt im Frühjahr und vor allem im Herbst. Die Paarungsversuche des Männchens verlaufen aber häufig ergebnislos. Als Ausgleich dafür dient vermutlich die Fähigkeit des Weibchens, Samen aus früheren erfolgreichen Paarungen über längere Zeit, möglicherweise Jahre, zu speichern und so die heranreifenden Eier auch ohne erneute Paarung zu befruchten.

 

Eiablage und Schlupf:

Die Brutpflege beschränkt sich wie bei den meisten Schildkrötenarten auf die sorgfältige Auswahl des Eiablageplatzes in Bezug auf Temperatur und Feuchtigkeit und vermutlich auch Nahrungsangebot beziehungsweise Deckung für die schlüpfenden Jungtiere. Das Schildkrötenweibchen sucht lange, bis es einen passenden Platz gefunden hat. Dieser wird oft über Jahre beibehalten. Hat es ihn gefunden, gräbt es mit den Hinterbeinen eine relativ tiefe Eigrube, in die es vorsichtig die Eier platziert. Danach wird die Grube sorgfältig wieder zugeschaufelt und der Nachwuchs der Sonne zum Ausbrüten überlassen. Griechische Landschildkrötenweibchen legen zwei- bis dreimal im Jahr (von April bis Juni) bis zu 10 Eier. Die Eier wiegen durchschnittlich 16 Gramm und haben einen Durchmesser von 35 bis 37 Millimeter.

Die kleinen Schildkröten schlüpfen von Ende August bis Ende September nach einer durchschnittlichen Brutdauer von etwa 90 Tagen. Wenn herbstliche Regenfälle die ausgetrocknete Erde aufweichen und ein reiches Nahrungsangebot versprechen, graben sie sich in gemeinsamer Anstrengung aus der Eigrube nach oben.

 

Wachstum:

In den ersten Jahren zeigen griechische Landschildkröten einen relativ linearen, jährlichen Längenzuwachs von ungefähr einem Zentimeter Panzerlänge. Dabei bilden sich durch die regelmäßigen Wachstumsperioden an den Schilden des Rückenpanzers deutlich sichtbare Wachstumsringe aus, die zur ungefähren Altersbestimmung herangezogen werden können. Einige Zeit nach der Geschlechtsreife verlangsamt sich das Wachstum; die Wachstumsringe werden zunehmend schmaler. Schildkröten zeigen lebenslanges Wachstum, bei sehr alten Tieren bildet sich aber kein sichtbarer Zuwachs mehr, und auch die früheren Wachstumsringe sind nicht mehr deutlich genug für eine Altersbestimmung.

Durchschnittlicher Eintritt der Geschlechtsreife und Ende des schnellen Jugendwachstums variieren. In Griechenland wurde eine Spanne der Durchschnittswerte für die Geschlechtsreife von ca. sechs bis vierzehn Jahren bei Männchen und von sieben bis sechzehn Jahren bei Weibchen festgestellt. Männchen erreichen eine Panzerlänge von ca. 20cm und Weibchen erreichen eine Panzerlänge von ca. 26cm.

 

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